1958 geboren in Gelsenkirchen
1984-86 Studium Grafik-Design, FH Münster
1986-92 Studium Bildhauerei, HfK Bremen, Meisterschüler bei Waldemar Otto
1989 2. Bildhauersymposium, Bremerhaven, Wettbewerb „Steinsetzer“, Bremen, Preisträger, Stipendium der Stadt Gelsenkirchen
1993 Bildhauersymposium Seven
1996 Innenstadtgestaltung in Wildeshausen, Preisträger
Wettbewerb „Zigarrenmacher“, Achim, Preisträger
1999 Symposium „Gottorfer Fürstengarten“, Schleswig
2002 Wettbewerb „Lindenhof“, Bremen, Preisträger
2005 Karlheinz-Goedtke-Preis, Arbeitsaufenthalt „Casa Zia Lina“, Elba
Einzelausstellungen (Auswahl)
1989 Galerie Werkstatt, Gelsenkirchen
1991 Galerie Mönch, Bremen
1993 Galerie V7, Lampertheim
1994 Galerie im Kelterhaus, Winningen
1995 Galerie Mönch, Bremen
1996 Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, Kunstverein Gelsenkirchen,
Kunstverein Dülmen
1997 Galeria Novo Secolo, Lissabon
1998 Städtische Galerie Christinenhaus, Zeven
1999 Galerie Melchior, Kassel, Galerie Artec, Mannheim
Teatergaleriet, Kalmar/Schweden
2000 Galerie 10, Karlsruhe, Kunstverein Achim, Galerie Mani, Berlin
Galerie Mönch, Bremen
2001 Kunstfoyer, Oldenburg
2002 Kunstverein Schwetzingen
2003 Galerie Meyer, Lüneburg, Galerie Rügge, Lübeck
Forum Bergmannsglück, Gelsenkirchen; mit Many
2004 Galerie Artec, Mannheim, Galerie Melchior, Kassel
Galerie 73, Uenzen
2005 Kreismuseum Ratzeburg, Galerie Mönch, Bremen
2006 Galerie Moderne, Bad Zwischenahn, Galerie Hohmann, Walsrode
2007 Galerie Kühn, Berlin
2008 Galerie Melchior, Kassel, „Leben mit Kunst“ Galerie Elzenheimer, Schwalbach
2010 Inter Art NL, Kunstverein Gelsenkirchen
2012 Wandobjekte „Gerhard- Marcks-Haus“
Gruppenausstellungen:
1990 „Tiere“, Galerie Moderne, Bad Zwischenahn, „Kunststudenten stellen aus“, Kunstverein Bonn, „Stipendiaten der Stadt“, Städtische Galerie, Gelsenkirchen
1991 „Skulptur + Gefäß“, Vallauris / Frankreich
2009 „ Seelenverwandtschaft“ Galerie Elzenheimer, Schwalbach
2012 „Poesie in Form und Farbe“, Galerie Elzenheimer zu Gast, in der Stadtgalerie, Bad Soden am Taunus
Jub Mönster (Zeichner & Maler) über Eberhard Szejstecki:
Auszüge aus dem Vorwort anlässlich der Katalogherausgabe zur Ausstellung „Die Bremer Bildhauerschule“, Gerhard-Marcks-Haus 2004
Eberhard Szejstecki ist ein listiger Bildhauer der mir mit seinen Arbeiten sozusagen en passant Einsichten gewährt und Erkenntnisse vermittelt die ich mir nicht bewußt machen muß, da sie so unaufdringlich daher kommen und wie beiläufig mitgeliefert werden. Sein organisch kurviger Stil in dem er stark abstrahiert ist von großer poetischer Kraft.
Schwere Schritte, Gipsspuren hinterlassend, leicht gequälter Gesichtsausdruck, so tritt er mir entgegen, der Künstler Eberhard Szejstecki; ehemaliger Schlosser in der Zeche ‚Westerholt’, der sich 1980 entschloss, seinen kohlefarbenen Steinbrüchen zu entfliehen, um sich der sensiblen Gestaltung in Ton und Gips zuzuwenden.
In seinem Atelier, einem 100 m2 großen, lichtdurchfluteten Kühlraum einer ehemaligen Eisfabrik, scheint fortwährend eine gewisse Vormittagsstimmung zu herrschen. Szejstecki hat Nessel vor die Fenster gehängt; – ein durchscheinender Stoff, der das Licht hereinlässt, – ein weiches Licht. In diesem Raum, in dieser gipsstaubgebundenen Stille, wandert der Blick des Betrachters von ‚Einzelgängern‘ zu kleineren Figurengruppen; – viele kaum größer als 60 cm. Regalweise Plastiken, an denen er noch arbeitet, viele fertige Arbeiten und verworfene Ideen; dazwischen immer wieder verschiedenartige Tierdarstellungen. Nach einigen Minuten verwandeln sich die zuerst als gleichförmig wahrgenommenen stummen Figuren. Sie zeigen ihre Rundungen, ihre Unterschiede, sie posieren und demonstrieren ihre Individualität. Es entwickeln sich Szenen und Auftritte, das Erzählerische setzt sich durch.
Eberhard Szejstecki ist ein listiger Bildhauer, der mir mit seinen Arbeiten sozusagen en passant Einsichten gewährt und Erkenntnisse vermittelt, die ich mir nicht bewusst machen muss, da sie so unaufdringlich daher kommen und wie beiläufig mitgeliefert werden. Sein organisch kurviger Stil, in dem er stark abstrahiert, ist von großer poetischer Kraft.
Seine Dastehenden machen eine Interpretation, die nicht am vordergründigen Werkthema hängen bleibt, nicht leicht. Der Künstler lässt dem Betrachter bei der Suche nach der tieferen Bedeutung völlige Freiheit. Bescheiden, anonym, hilflos,
isoliert, komisch, naiv, merkwürdig, schweigend oder zerbrechlich kommen die Darsteller daher, jedoch selbst in ihrer Zurückhaltung entlädt sich eine Präsenz ohnegleichen, die bisweilen nur durch einen unsicheren Stand konterkariert wird.
Szejstecki beobachtet und schenkt diesen Augenblicken seine ganze Aufmerksamkeit. Nichts wirkt spontan im Sinne von überhastet oder zufällig. Durch sein organisch handwerkliches Planen und Denken, seine ihm eigene tastende Annäherung, verleiht er seinen Werken eine dauernde Würde, er behandelt sie wie große Anlässe und verwandelt sie in bisweilen humorvolle Denkwürdigkeiten.
Gesteigert werden diese Attribute durch die farbige Oberflächenbehandlung vieler seiner Werke. Dabei berücksichtigt Szejstecki die Bindung an das Material: ein weicher, immer wieder überarbeiteter, vielschichtiger Farbauftrag, bisweilen poliert, meistens seidig matt.
Dadurch ist es ihm möglich, die Aussage einer Figur enorm zu steigern, und zwar nur durch die differenzierte Art, in der er sich seiner Farbpalette bedient. Durch die pastellhaft wirkende Farbnuancierung, erzielt Szejstecki eine meist dünnhäutige, pergamentartige Steigerung der plastischen Gestaltung, die selbst in den Schmauch- und Kohlecolorierungen niemals bedrohlich oder düster erscheinen.
Längst das Atelier hinter mir lassend, blieb das stille Vergnügen, ein leises Schmunzeln und das Erstaunen über Eberhard Szejsteckis plastische Begabung, die in ihrer Mehrschichtigkeit ihresgleichen sucht.
Kontakt: Galerie Elzenheimer
Wiesenweg 12
65824 Schwalbach
Tel.: 06196/82121
www.galerie-elzenheimer.de
e-mail: info@galerie-elzenheimer.de